Einführung

Noch vor aller Zeit, in der Gott eigenen Ewigkeit, ist der Anfang unserer Welt zu sehen. Gott schuf um sich herum Geistwesen die uns als Engel bekannt sind, um dem Dreieinigen Gott zu dienen und zu huldigen. Erzengel Michael spielt eine besondere Rolle, als er die aufständischen Engel aus der Umgebung Gottes entfernte und verbannte (1 Vor aller Zeit). Mit dem sogenannten Urknall beginnt die eigentliche Geschichte unserer Welt, wobei Energie und die ersten Elemente entstehen (2 Der große Wurf), danach die erste (3 Geburt und Tod der ersten Sterne) und eine zweite Sternengeneration (4 Zweite Sternengeneration), die auf der ersten Sternengeneration wesentlich aufbaut. Wie die Planeten im allgemeinen (5 Planetengeburt) und unsere Erde im Besonderen gebildet wurden (6 Unser Planet), setzen die Schilderung der von Gott angestoßenen, kosmologischen Evolution fort. Ein erster Schlüsselpunkt der Evolution ist erreicht (7 Kosmische Lebensbasis) als die Erde habitabel wird und somit geeignet ist, dass Leben entstehen und auf ihr bleiben kann.

Eingestellt am 2.Februar 2024

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1 Vor aller Zeit

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Wie wunderbar, Du ewig Einer,

In Liebe durch den Geist vereint,

Ein ewig Band, das Euch verbindet,

Dich Vater mit dem Sohn für immer.

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Du Dreiheit schufst die Engel Dir

Zur Freude für Euch alle.

Doch schon vor unbestimmter Zeit

Wurd‘ Zwietracht Euch zuteil.

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Hochmut und auch Eitelkeit

So mancher Geistgestalt

Erhob das Haupt frech gegen Dich und

Streit und Widerspruch erschütterten des Himmels Frieden.

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Der Große Engel Michael, ein Streiter Deiner Liebe,

Erhob das Schwert und stürzte dann

Die Frevler aus der Näh, verbannte sie in weite Ferne

Vor Deinem liebenden Gesicht.

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Unstet ziehen sie seit dem großen Fall

Weit umher nach Rache auf der Suche

Und finden – noch – in ihrem fernen Bann

Kein Ziel, auf Erden Dir die Strafe zu vergelten.[1]

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Fußnote                                                       

[1] Aus Agerer (2020)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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Himmlische Heerscharen (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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2 Der große Wurf (SP, JP)

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Ein Weltreich wolltest du erschaffen

Mit Zeit und Raum – Unendlichkeit.

Da sprachst du kurz: Es werde Licht

Und schon ein Feuerball[1] entstand.

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Geschwind wie Blitz in übermäßig heißen h mal nys[2],

Quarks[3], Leptonen[4] und Gluonen

Schießen zahllos durch den Raum,

Rastlos, voller Energie.

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Treffen und umklammern sich,

Bilden schnell und ohne Zaudern

Eine Einheit größer nun, das positiv gestimmte Proton[5],

Und fast so schwer – doch ladungsscheu – das es nun begleitende Neutron.

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Das Proton bildet rasch des Wasserstoffes[6] Kern,

Nimmt ein Elektron[7] hinzu und wird zum Grundstoff deines Reichs.

Vereinigung mit Seinesgleichen schafft das Licht und Energie.

Die Sonne ist’s, die diese schickt und uns erwärmt.

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Du schufst zugleich die wichtigsten Konstanten,

Die unsre Welt regieren und erhalten.

Nichts Kleinstes durfte jemand daran ändern,

Sonst wären wir nicht hier in deinem All.

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Hätten sich Materie und ihr Gegenstück[8] nicht allzugleich sortiert,

Genügend Abstand zwischen sich gehalten,

Materie den Widerpart nicht haargenau an Menge übertroffen,

Wäre nichts als schnell zerstrahlte Energie geblieben.

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Der starken Kernkraft[9] Wert von zehn hoch minus eins,

Des elektromagnetischen[10] von null-komma-null-null-sieben-drei

Garantier‘n des Kohlenstoffes[11] Leben

Und es Wasserstoffs, der Sterne Energie.

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Wär die allgemeine Schwerkraft[12] etwas größer oder kleiner,

Gäb es keine sonnengleichen Sterne.

Wären Protonen und Neutronen nicht so genau von unterschiedlichem Gewicht,

Gäb‘s zum Lebenbauen keine Elemente und – schlussendlich auch den Menschen[13] nicht.

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Der Feuerball wird riesig, weitet sich noch übermächtig,

Vieles bleibt jedoch im Dunkeln[14], noch mehr als sichtbar ist.

So bleibt das größte Rätsel der Physik und auch der Sternenkunde:

Wo ist die unsichtbar gebliebene Materie und die dunkle Energie?

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O Herr, du lachst, dich auf die Schenkel klopfend,

Und freust dich an der Menschheit Suche – vergeblich wird sie bleiben. –

Hinein in dieses Reich, das dunkel uns erscheint,

Kommt nur, wer deine Liebe nicht verneint![15]

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Fußnoten

[1] Urknall, Big Bang, Singualrität: Einmaliges Ereignis, das die Weltentstehung mit einem Energieausbruch in Gang setzte

[2] h mal ny = h × ν:  Lichtquant, Photon; eine unteilbare Einheit; Vermittler der elektromagnetischen Wechselwirkung. h ist das Plancksche Wirkungsquantum, ν die Frequenz des Lichts

[3] Quark, Gluonen: Quarks sind die Grundbausteine des Protons und des Neutrons. Sie werden von Gluonen umgeben und vermitteln so des Protons und des Neutrons Eigenschaften und deren Stabilität

[4] Leptonen: Darunter werden sechs verschiedene Elementarteilchen zusammengefasst, unter ihnen das Elektron und zwei verschiedene Typen von Neutrinos

[5] Protonen, Neutronen: Bausteine der Atomkerne; die positiv geladenen Protonen sind mit neutralen Neutronen assoziiert. Die Elemente unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl ihrer Protonen

[6] Wasserstoff: H2: [H–H] ein Molekül aus zwei Atomen Wasserstoff, über eine Einfachbindung verknüpft; Wasserstoff ist das leichteste Element und besitzt nur ein Proton (1H)

[7] Elektronen: Negativ geladene Bestandteile von Atomen, die den positiv geladenen Atomkern umgeben. Sie sind an den Atomkern gebunden und bilden die sogenannte Elektronenhülle des Atoms

[8] Antimaterie, Materie: Elementarteilchen unserer Materie haben jeweils ein kurzlebiges Gegenstück, das positiv geladene Proton ein negativ geladenes Antiproton, das Elektron ein positiv geladenes Positron, das Neutron ein ebenfalls neutrales Antineutron, etc.; stößt Materie mit Antimaterie zusammen, so zerstrahlen beide zu Energie

[9] Starke Kernkraft = starke Wechselwirkung: Bewirkt mittels Gluonen das Zusammenhalten der Quarks in den Protonen und Neutronen sowie zwischen den Protonen und Neutronen; 1 x 10-1

[10] Elektromagnetische Kraft = elektromagnetische Wechselwirkung: Anziehung (bzw. Abstoßung) unterschiedlich (gleich) geladener Teilchen; bindet z. B. das Elektron an den Atomkern

[11] Kohlenstoff (6C), besitzt sechs Protonen; im Normalfall kommt noch eine gleiche Anzahl von Neutronen hinzu.

[12] Allgemeine Schwerkraft, Gravitationskraft: Ist eine der vier Grundkräfte der Physik. Sie äußert sich in der gegenseitigen Anziehung von Massen. Sie nimmt mit zunehmender Entfernung der Massen ab, besitzt aber unbegrenzte Reichweite. Auf der Erde beträgt sie etwa 9,81 N/kg

[13] Mensch: Homo sapiens (Hominini à Homininae à Hominidae à Hominoidea à Catarrhini)

[14] Dunkle Materie, dunkle Energie: Der größte Teil der Materie und Energie unseres Kosmos’ entzieht sich derzeit eines direkten Nachweises und wird deshalb ‚dunkel’ genannt. Etwa 73 Prozent sollen aus dunkler Energie und 23% aus dunkler Materie bestehen, unsere bekannte Welt trägt nur etwa 4% bei

[15] Aus Agerer (2020)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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Urknall (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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3 Geburt und Tod der ersten Sterne

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Gleichmäßig verteilt und dicht an dicht versammelt

Dehnt sich des Wasserstoffes Fülle ungebremst in Blitzesschnelle aus.

Eine Sekunde nur nach Gottes Geistesblitz

Wasserstoff[1] mit zwei Neutronen[2] sich vereint und Helium[3] gebiert.

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Haltlos noch liefert Gottes Energie

Der potenziert vermehrten Masse endlos Wasserstoffgeburten nach.

Neutrinos[4] flitzen ungehindert durch die Wolken der Atome,

Durchringen heute noch auf gleiche Weise jeden felsendichten Berg. 

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Dehnung von Raum und Zeit, Anziehungskräfte

Verteilen ungleichmäßig die Protonen[5].

Des Wasserstoffes Massezentren hüllen heiße Mitten,

Energiegebärend fusionieren seine Kerne sich zu brütend heißem Helium.

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Die Mitte kommt in Wallung, vereint nun Helium mit Helium.

So, doppeltschwer, Beryllium[6] entstand.

Beryll‘ ein neues Helium sich packte und Kohlenstoff[7] gebar,

Auch er nicht faul, das gleiche tat und Sauerstoff[8] dann war. 

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Der Sterne Masse war zu groß, als Riesenbälle sich zu halten;

Wasserstoff sie schnell verlor’n und dann zerrissen und zerplatzten.

Überbordend Energie verschmolz die Kerne der Atome und

Schwere Elemente[9] kamen durch das aufgeblähte All gerast.

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Andere stürzten sich zur Sternenmitte,

Blieben weiße Zwerge[10] – stumm und still. –

Ganz dunkel zeigen sich die Schwarzen Löcher[11],

Verschluckten alles, was auf sie noch fiel.

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Fünfhundert Millionen Jahre sind schon bald vorbei,

Seit Gott in der Allmächtigkeit den heißen Energiebrennpunkt[12] kreierte;

Eine halbe Milliarde Jahre voll von Schaffenskraft,

Bis die erste Sternenschar verschwand, um neue zu bewirken.

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Fußnoten

[1] Wasserstoff: H2: [H–H] ein Molekül aus zwei Atomen Wasserstoff, über eine Einfachbindung verknüpft; Wasserstoff ist das leichteste Element und besitzt nur ein Proton und ein Elektron (1H); (1H, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 1)

[2] Neutronen, Protonen:  Bausteine der Atomkerne; die positiv geladenen Protonen sind mit neutralen Neutronen assoziiert. Die Elemente unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl ihrer Protonen

[3] Helium: Besteht aus zwei Protonen und zwei Neutronen (2He, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 2)

[4] Neutrinos: Gehören zu den Leptonen, sind elektrisch ungeladen und in den Nachweisgrenzen masselos; sie zeigen keine Wechselwirkung mit Atomen

[5] Protonen, Neutronen:  Bausteine der Atomkerne; die positiv geladenen Protonen sind mit neutralen Neutronen assoziiert. Die Elemente unterscheiden sich hauptsächlich durch die Anzahl ihrer Protonen

[6] Beryllium (4Be); besitzt vier Protonen, im Normalfall kommt noch eine gleiche Anzahl von Neutronen hinzu (4Be, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 4)

[7] Kohlenstoff (6C), besitzt sechs Protonen; im Normalfall kommt noch eine gleiche Anzahl von Neutronen hinzu. (6C, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 6)

[8] Sauerstoff: Sauerstoff besitzt acht Protonen (8O); im Normalfall kommt noch eine gleiche Anzahl von Neutronen hinzu; (8O, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 8)

[9] Schwere Elemente: Elemente, die schwerer (Anzahl der Protonen) als Eisen sind (26Fe, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 26)

[10] Weiße Zwerge: Sterne, die trotz ihrer hohen Oberflächentemperatur nur eine sehr kleine Leuchtkraft aufweisen

[11] Schwarze Löcher: Astronomische Objekte, die wegen ihrer Masse nichts mehr von sich weggelangen lassen, sogar Licht kann nicht mehr ihrer Schwerkraft entfliehen, daher erscheinen sie schwarz

[12] Urknall, Big Bang, Singualrität: Einmaliges Ereignis, das die Weltentstehung mit einem Energieausbruch in Gang setzte

Eingestellt am 2.Februar 2024

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Sterntod (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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4 Zweite Sternengeneration

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Die Brut der ersten Sterne waren leichte Elemente[1],

Neben Kohlenstoff[2] und Sauerstoff[3] viele andere der Lebewesen Körper:

Stickstoff[4], Natrium[5], Magnesium[6] – 

Phosphor[7], Schwefel[8] und noch Chlor[9]

Kalium[10], Calcium[11] und auch Bor[12].

Ihr schwerstes jedoch war das Eisen[13].

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Riesensterne, massereich, explodierten voller Kraft, potenzierten ihrer Hitze Energie.

Kernesschwere Altatome fusionierten rasch zu superschweren Elementen

Bis zum Gold[14], Platin[15] und Blei[16] – und schicksalhaft –

Zum radioaktiv zerfallenden Uran[17].

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Supernovae[18] schossen Elemente weit hinaus ins All,

Trafen dort auf Stäube, Brösel und auch Brocken,

Gleichfalls aus zerfetzten Sternen stammend – Überbleibsel dicht und schwer –

Wurden größer, schwerkraftmächtig, zogen mehr und mehr Materie an.

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Supernovas Zentrum wird Neutronenstern[19] – gar zum schwarzen Loch[20].

Doch die fortgesprengte Hülle wandelt sich zu neuen heißen Sonnen.

Verlor‘ne Brocken still umkreisen jene jungen Sterngestalten,

Scheiben oder Sphären, Planetesimale[21], daraus bildend.

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Fußnoten

[1] Leichte Elemente: Elemente, die nicht schwerer (Anzahl der Protonen) als Eisen sind (26Fe, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 26)

[2] Kohlenstoff (6C), besitzt sechs Protonen; 6 oder 8 Neutronen kommen noch hinzu. (6C, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 6)

[3] Sauerstoff (molekular, O2): Zwei Sauerstoffatome über Doppelbindung verknüpft [O=O]; Sauerstoff besitzt acht Protonen (8O); 8 bis 10 Neutronen hinzu; (8O, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 8)

[4] Stickstoff [N2]: Zwei Stickstoffatome mit Dreifachbindung verknüpft [N≡N]; besitzt sieben Protonen (7N); 7 oder 8 Neutronen kommen noch hinzu; (7N, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 7)

[5] Natrium (11Na), besitzt elf Protonen; 12 Neutronen kommen noch hinzu; (11Na, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 11)

[6] Magnesium (12Mg), besitzt zwölf Protonen; 14 Neutronen kommen noch hinzu. (12Mg, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 12)

[7] Phosphor (15P), besitzt fünfzehn Protonen; 16 Neutronen kommen hinzu. (15P, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 15)

[8] Schwefel (16S), besitzt sechzehn Protonen; 16 Neutronen kommen noch hinzu. (16S, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 16)

[9] Chlor (17Cl), besitzt sechzehn Protonen; 17, 18 oder 20 Neutronen kommen hinzu. (17Cl, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 17)

[10] Kalium (19K), besitzt neunzehn Protonen; 20 Neutronen kommen noch hinzu; (19K, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 19)

[11] Calcium (20Ca), besitzt zwanzig Protonen; 20 Neutronen kommen noch hinzu; (20Ca, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 20)

[12] Bor (5B) besitzt fünf Protonen; 6 Neutronen kommen noch hinzu; (5B, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 5)

[13] Eisen (26Fe) besitzt 26 Protonen; 30 Neutronen kommen noch hinzu; (26Fe, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 26)

[14] Gold (79Au) besitzt 79 Protonen; 100 Neutronen kommen noch hinzu; (79Au, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 79)

[15] Platin (78Pt) besitzt 78 Protonen; 112 bis 120 Neutronen kommen noch hinzu; (78Pt, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 78)

[16] Blei (82Pb) besitzt 82 Protonen; 125 Neutronen kommen in der Regel noch hinzu; (82Pb, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 82)

[17] Uran (92U) besitzt 92 Protonen; 142, 143 oder 146 Neutronen kommen noch hinzu; (82Pb, Anzahl der Protonen = Ordnungszahl 92)

[18] Supernovae: Schnelles und besonders helles Aufleuchten von Sternen am Ende ihrer Lebenszeit durch eine Explosion bei der die Sterne vernichtet werden

[19] Neutronenstern: Ein Stern, dessen wesentlicher und namensgebender Bestandteil Neutronen sind. Ein Neutronenstern ist ein Endstadium in der Sternentwicklung eines massereichen Sterns

[20] Schwarze Löcher: Astronomische Objekte, die wegen ihrer Masse nichts mehr von sich weggelangen lassen, sogar Licht kann nicht mehr ihrer Schwerkraft entfliehen, daher erscheinen sie schwarz

[21] Planetesimale: Vorläufer und Bausteine von Planeten

Eingestellt am 2.Februar 2024

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Materiebögen (Kreidezeichnng, Reinhard Agerer)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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5 Plantengeburt

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Die Sonne, unser gleißend‘ Zentrum, ist nicht die einzige im All,

Die Gas- und Steinplaneten weit hinaus umgeben

Und Scheiben staubbefreite Spuren[1] eingravieren,

Flieh[2]- und Schwerkraft[3] balancierend, Sonnen fern umlaufen.

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In unvorstellbar großer Milliardenlichtjahrweite vieltausendfach geformt,

Ziehen sie Ellipsenbahnen um die hell erleuchteten Gestirne,

So, wie Merkur, Venus, Erde, Mars,

Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.

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Ein großes Rätsel ist es noch, wie die kleinen Brocken sich vereinten, um größere zu bilden.

Denn stoßen sie einander, zerbersten sie in viele Tausend winzigkleine Stücke.

Sind sie leicht jedoch und groß und auch porös,

Bleiben Stäube daran haften, erhöhen damit ihre Massen.

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Massenmäßig groß genug, ziehen sie mit eigner Kraft

Mehr und größ‘re Brocken an, die – in sie versinkend –

Planetesimale[4] bilden und zig Millionen Jahre später

Als Planeten[5] dann die Sonne dauerhaft umkreisen.

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Wenn groß und weit genug entfernt von ihrer Sonne

Füllen Gase ihre nähere Umgebung.

Atmosphären[6] sind entstanden mit wilder

Turbulenz und elektrischer Entladung mit der Blitze Sonnenhelle.

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Fußnoten

[1] Staubbefreite Spuren (um junge Sterne und um Planeten): Zunächst sammelt sich Staub um diese Himmelskörper; bilden sich darin Trabanten, werden durch sie parallele Zonen in die Scheiben gefegt.

[2] Fliehkraft: Fliehkraft, auch Zentrifugalkraft, ist eine Trägheitskraft, die bei Dreh- und Kreisbewegungen auftritt und radial von der Rotationsachse nach außen gerichtet ist. Sie wird durch die Trägheit des Körpers verursacht. (Wikipedia)

[3] Schwerkraft, Gravitationskraft: Ist eine der vier Grundkräfte der Physik. Sie äußert sich in der gegenseitigen Anziehung von Massen. Sie nimmt mit zunehmender Entfernung der Massen ab, besitzt aber unbegrenzte Reichweite. Auf der Erde beträgt sie etwa 9,81 N/kg

[4] Planetesimale: Vorläufer und Bausteine von Planeten

[5] Planeten: Der früher als neunter Planet geführte Pluto wird heute nicht mehr dem Planetensystem zugeordnet, sondern mit mehreren anderen die Sonne umkreisenden Himmelskörpern jenseits des Neptun, den sog. „Planetoiden“ zugeordnet

[6] Atmosphäre: Die Atmosphäre ist die gasförmige Hülle um größere Himmelskörper – insbesondere um Sterne und Planeten. Sie besteht meistens aus einem Gemisch von Gasen, die vom Schwerefeld des Himmelskörpers festgehalten werden können. (Wikipedia)

Eingestellt am ##. ###### 2024

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Planetengeburt (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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6 Unser Planet

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Anfangs glühend heiß und ohne feste Kruste,

Zog vor vier Milliarden Jahren

Deine Erde – jung – und frisch geboren,

Ungeheure Mengen Sonnenraummaterie an.

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Nahe bei der Erde raste Theia[1], ihre Schwester,

Prallten urgewaltig aufeinander,

Vereinten sich mit grimmig Beben –

Gebaren ihren Sohn, der Erde hellen Mond.

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Fünfhundert Millionen Jahre später,

Im Archaikum[2] der Erde,

Ließ der Felsen Hagel unerwartet nach,

Der Kruste Hitze sank auf hundert Grad herab.

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Immer wieder brach der Hitze Wallung

Unter der noch zarten Haut diese noch zu dünnen Scherben.

Zwischen wechselnd großen Schollen

Spreizte Magmamasse[3] glühendheiße Adern auf.

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Des Weltraums Nähe und der Sonne Ferne

Brachten Kühlung nach und nach.

So das Urgestein erstarrte,

Regenwasser kaum auf große Hitze traf.

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Noch heute zeigt sich dies Gestein,

Vier-Komma-zwei-Milliarden Jahre vor der Gegenwart erstarrt,

Auf der Erde Oberfläche

Nördlich in Quebec – in Kanada.

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Feurig wirkt noch ihres Kernes Mantel,

Magma steigt beständig auf und wieder ab,

Bricht sich Bahn in Kraterschlunden,

Häuft die Berge ihres Rückens an.

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Tiefe Gräben, hohe Felsen

Feuertrichter überall

Schaffen Schlot und lange Schluchten

Auf den Bergen und im Tal – viele tausend Mal.

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Bomben, aus dem Weltall kommend,

Kleine, große und auch Riesen

Schlagen tiefe Narben ins Gesicht,

Bringen neue Elemente, Masse und erhöhen ihr Gewicht.

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Oberflächlich fest und hart,

Schwimmend noch auf zäher Schmelze,

Furchen Risse, tiefe Krater, ihren Mantel,

Berge spucken Wasser, Magma, Brocken und auch Gase.

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Ihre dichte Atmosphäre[4] ist von Gasen voll erfüllt.

Wasser, Stickstoff[5], Kohlendioxid[6]

Mischen sich mit Monoxiden[7] und mit Riesenmengen Wasserstoff[8].

Blitze, Donner, Regengüsse fluten wässrig ihre Tiefen.

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Feuerschlunde unter Wasser sind gelöscht durch diese Fluten,

Magmas glühendrotes Auge schießt zurück jedoch die kochende Fontäne

Hoch hinaus als schwarze, wirbelnd Wasserwolkensäulen;

Werden uns die wundersamen Schwarzen Raucher[9].

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Ufernah das Wasser leckt

An Gestein und bröcklig Fels,

Zerkleinert mit des Frostes Härte und der Sonne Glut

Stück um Stück zu grobem Grus[10] und auch feinem Sand[11].

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Bachesläufe stürzen reißend

Über Schluchten in das Tal.

Schleppen Urgestein, der Wassermühlen feine Masse,

In des Meeres off‘nen Schlund.

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Ungebremst fast brennt die Sonne

Hell mit harter Ultrastrahlung[12]

Auf die Ebnen, die Gebirge und des Meeres Wasserfläche,

Treibt das Wasser himmelwärts in die weiten Wolkenfernen.

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Langsam – scheinbar aber nur – zieht die Erde

Ihre Bahnen um die Sonne ohne Halt.

Bis nach drei mal hundert und noch fünfundsechzig Tagen

Sie am Ausgangspunkt des Wanderns wieder angelangt.

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Dreht sich wie ein Kreisel

Doch geneigt um vierundzwanzig Grad,

Fliegt auf fast genauem Kreise

Mit der Sonne als des Umlaufs Mittelpunkt.

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Mit der Drehung um die schräge Achse

Und dem Lauf um ihre Sonne,

Hat sie Licht und Nacht im Wechsel und den Tageslängenwandel –

Allen uns doch wohlbekannt.

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Komfortabel ist ihr Abstand zu dem heißen Mittelpunkte.

Habitabel[13] nennt man deshalb diese Zone,

Gibt sie doch genügend Licht und Wärme,

Dass das Wasser nicht verdampft, nicht zu permanentem Eis gefriert.

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Öde ist’s auf deiner Erde!

Wassermassen weit umfassen ihre breiten Felsenrücken.

Sitzen fest und schwer auf breiter Sohle unter Wasser,

Reiben sich beständig und auch bebend, hakend ihre Ränder wund.

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Öde ist’s auf deiner Erde und dazu noch wüst!

Kein Leben regt sich noch auf ihr.

Doch dein Geist schwebt über allem,

Sinnt schon über ihre Zier.[14]

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Fußnoten

[1] Theia: Ein hypothetischer Planet in der Frühzeit unseres Sonnensystems, der mit dem Vorläufer der Erde zusammengestoßen sein hätte können und als Resultat der Kollision der Mond herausgeworfen worden sein könnte  

[2] Archaikum: Erdaltertum zwischen 4 Milliarden und 2,5 Milliarden Jahre vor der Gegenwart

[3] Magma: Gesteinsschmelze, die in Erdmantel und Erdkruste vorkommt und in Vulkanen (Lava) sichtbar wird

[4] Atmosphäre: Die Atmosphäre ist die gasförmige Hülle um größere Himmelskörper – insbesondere um Sterne und Planeten. Sie besteht meistens aus einem Gemisch von Gasen, die vom Schwerefeld des Himmelskörpers festgehalten werden können. (Wikipedia)

[5] Stickstoff [N2]: Zwei Stickstoffatome mit Dreifachbindung verknüpft [N≡N]

[6] Kohlendioxid, CO2: gestrecktes Molekül [O=C=O]

[7] Kohlenmonoxid, CO: [C≡O]

[8] Wasserstoff: H2: [H–H] ein Molekül aus zwei Atomen Wasserstoff, über eine Einfachbindung verknüpft

[9] Schwarze Raucher: Unterseeische Vulkane mit mineralhaltigem Wasserauswurf; bei Abkühlung der bis zu 400 oC heißen Wässer fallen Mineralien aus, die bei hohem Eisensulfidgehalt eine schwarze Wolke aus dem Vulkanschlot ergeben

[10] Grus: zerbröckeltes, körniges Gestein

[11] Sand: Gesteinspartikel zwischen 2 und 0,06 mm Größe

[12] Hartes ultraviolettes Licht: Ultraviolette Strahlung (UV-A-Strahlung) zwischen 380 und 315 Nanometer Wellenlänge

[13] Habitabel: Für Organismen bewohnbarer Bereich

[14] Aus Agerer (2020)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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Glutschlunde (Keidezeichnung, Reinhard Agerer)

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Schwarze Raucher (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

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Platten (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

Eingestellt am 2.Februar 2024

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7 Kosmische Lebensbasis (SP)

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Die erste aussichtsreiche Stufe ist erklommen,

Neun Milliarden Jahre sind vorbei.

Die Evolution ist an einen Schlüsselpunkt gekommen!

Viele unbeschritt‘ne Wege liegen nun vor ihr – offen und auch frei.

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Sterne sind geboren, Planeten noch dazu,

Gottes Segen liegt auf ihnen.

Freiheit! ruft er ihnen zu. –

Komplexe Moleküle sollen ihm bald dienen.

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Eingestellt am 2.Februar 2024

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Sonnensystem (Kreidezeichnung, Reinhard Agerer)

Acht (neun) Planeten umkreisen die Sonne: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun (und Pluto). Sie sind größenproportional in einer Schleife und in unterschiedlichen Farben bzw. Struktur dargestellt. Die Bahnabstände zur Sonne und untereinander bleiben unberücksichtigt. Größere Sterne und zwei charakteristische Sternbilder (Großer und Kleiner Wagen) sind eingezeichnet. Myriarden kleinerer Sterne erscheinen als weiße Punkte im Hintergrund. – [Nachempfunden Bild der Wissenschaft 12 (2006), Seite 37]

Eingestellt am 2.Februar 2024