zum Glossar über:
Taphrinomycotina, Gallbildner i.w.S.
1 Der neuen Methode Erkenntnis
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Noch diverser schier könnte diese Verwandtschaft nicht sein:
Zuckerpilze[1], fast Hefen vergleichbar,
Doch mit Zellen, wie Dipodascus[2] an Septen sich spaltend,
Parasiten von Zweigen, Früchten und Blättern mit
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Nur modernen DNA-Analysen[14] verdanken es Mykologen,
Diese grundverschiedenen Pilze als eine Verwandtschaft fassen zu können
Und trotzdem gelang es im Nachhinein nicht,
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Doch ein Merkmal vielleicht könnte Taphrinomycotina vereinen:
Entlang ihrer Wand Amylose[19]:
Denn mit Jodlösung[20] färbt sich deren Umgebung auffallend blau.
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Fußnoten
[1] Zuckerpilze: Pilze, die sich hauptsächlich mit Zuckern ernähren
[2] Dipodascus albidus: Zweifußascus (Dipodascaceae – Saccharomycetales; nicht separat behandelt – Saccharomycotina – Ascomycota – Dikarya –…)
[3] Blastische Zellbildung: Bildung von Konidien, deren Form (rundlich, ellipsoid, etc.) von der Hyphenzellform abweicht; im Gegensatz zur thallischen Zellbildung, bei der die Hyphenzellform an den Konidien weitgehend erhalten bleibt.
[4] Saccharomyces cerevisiae: Bäckerhefe, Weinhefe, Bierhefe (Saccharomycetaceae – Saccharomycotina – Ascomycota – Dikarya – Unbegeißelte Chitinpilze –…)
[5] Humanpathogen: Sind Pilze, die als Pathogene, als Parasiten, Menschen befallen
[6] Protozoen: Eine organismenreichübergreifende Bezeichnung für Eukarya, die als Einzelzellen oder in Kolonien leben; stellen also keine verwandtschaftliche Einheit dar
[7] Parasit, Schmarotzer: Ein Organismus lebt auf Kosten eines anderen.
[8] Ascus, Schlauch: Meiosporangium der Ascomycota
[9] Fruchtkörper (Fungi): Komplexe Hyphengeflechte, die Überdauerungsorgane oder Sporangien enthalten oder diese oberflächlich tragen
[10] Nicht behandelt
[11] Dikaryon, dikaryotisch: Zwei konträrgeschlechtliche haploide (n) Kerne [werden als (+)- und (–)-Kerne oder als α- und β-Kerne bezeichnet; unterscheiden sich ihre Behälter in Größe oder die Dikaryen bildenden Kerne in der Wanderungsrichtung, kann auch von männlichen (wandern zu ihren Partnern, die stationär bleiben) und weiblichen Kernen gesprochen werden], bilden funktionell eine Einheit (n+n), ohne miteinander zum diploiden Kern (2n) verschmolzen (K!) zu sein; sie teilen sich mitotisch synchron, um damit zwei Dikaryen zu bilden, sich zu verdoppeln. Im Entwicklungskreislauf erfolgt zwar zunächst die Plasmogamie (P!), doch die Karyogamie (K!) zum diploiden (2n) Kern wird erst kurz vor der Meiose (R!) vollzogen. Man spricht hier auch von verzögerter Karyogamie. Dikaryen treten bei Taphrinomycotina, Pezizomycotina, Pucciniomycotina, Ustilaginomycotina und Agaricomycotina auf.
[12] Hyphen: Einzellreihige, zellwandumgebene Fäden von Pilzen mit Spitzenwachstum, mit oder ohne Querwände
[13] Lebenskreislauf, Lebenszyklus, Entwicklungszyklus, Entwicklungskreislauf: Ein Kreislauf (eigentlich ist es eine Schraube, weil immer Neues entsteht, das zwar dem Anfänglichen gleicht, doch zeitlich später kommt), in dem sexuelle Fortpflanzung erfolgt. Zusätzlich kann noch in regelmäßigem Wechsel eine Phase der asexuellen Vermehrung eingeschlossen sein.
[14] Sequenzanalysen: Analysen der Nucleotidreihenfolge (A, C, G, T) in der DNA
[15] Synapomorphie, synapomorphe Merkmale: Synapomorphien sind Merkmale, die ein Schwestergruppen-Verhältnis zwischen zwei Sippen begründen; es sind die Autapomorphien der gemeinsamen Stammart
[16] Sippe: Unter Sippe wird eine oft nicht genauer genannte Verwandtschaft verstanden, im Gegensatz zu Gruppe, die lediglich eine Gruppe nicht näher verwandter Organismen bezeichnen will
[17] Meiosporen: Sporen, die unmittelbar infolge Meiose entstanden sind oder sich darauf mittelbar zurückführen lassen, falls Mitosen sie in den Meiosporangien schon vermehrten.
[18] Hefen i.w.S.: Von Fungi (Echten Pilzen) durch Knospung gebildete Einzelzellen unterschiedlichster Form; Knospungsstellen sind als Narben in der Zellwand erkennbar; im weiten Sinne können sie von Ascomycota (Schlauchpilzen) wie von Basidiomycota (Ständerpilzen) gebildet werden; als Hefen in engerem Sinne werden jene der Ascomycota bezeichnet
[19] Amylose: Glocosemoleküle sind in der Amylose fast ausschließlich α-1,4-glycosidisch miteinander verbunden¸ wobei das unverzweigte Molekül in Schraubenform vorliegt; beim Amylosenachweis („Stärkenachweis“) lagert sich Jod in das Schraubeninnere ein, wobei eine bläuliche Färbung entsteht
[20] Jodlösung; Jod-Kaliumjodid-Wasser-Lösung: Zum Färben von Amylose wird häufig Jod-Kaliumjodid-Lösung in Wasser verwendet; auch bei Pilzen wird diese Lösung gerne angewendet, um bestimmte Strukturen blau anzufärben; häufig wird dafür auch Melzers Reagens genommen, das sich nur durch Zugabe von Chloralhydrat unterscheidet.
Eingestellt am 15. März 2025
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