zum Glossar über:

Myxozoa, Parasitische Nesseltiere

1 Alles auf den Schlauch gesetzt

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Schleudern Cnidaria[1] auf äußeren Reiz hin Cnidocyten[2],

Als Kapsel in einer Zelle gebildet, gegen die Beute aus,

Jagen Giftsubstanzen, die Beute zu töten, danach zu verzehren,

Aus dem schraubig aufgerollten, sich umstülpenden Schlauch,

So verwenden manche doch auch Leim[3], festzuhalten das Opfer,

Bis sich, was sie gefangen, beruhigt und das Gift wirkt.

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Erinnern wir uns noch an Magrovenquallen[4],

Jene, die mit Schirmbuckel am Boden fixiert,

Winzige Bällchen, mit Nesselkapseln[5] und ein paar anderen Zellen,

Auch mit Zooxanthellen[6], bestückt, fortschickte als Projektil,

In der Hoffnung kleine Krebstierchen[7] damit zu töten und

Fielen danach tot auf sie herab?

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Stellvertretend für die Meduse[8] sollten Cassiosomen[9 ]jagen,

Sie selbst aber scheint eher auf Zooxanthellen angewiesen zu sein.

Wer weiß, ob nicht Cassiosomen sich bereits verselbständigten,

Und Jagd und asexuelle Vermehrung[10] ihre alleinigen Aufgaben sind.

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Auch Ctenophora[11] nutzen aufgeschraubte Schläuche,

Nicht jemand zu paralysieren oder zu töten gar.

Einen großen domförmigen Klebknopf, aus einzelnen Leimportionen

Hängen sie an eine aufgespulte Angelschnur, die innen hohl.

Ermüden damit Beute, lassen sie nicht mehr entkommen,

Bis der Tentakel[12] ins Dunkel am Mundrand[13] sie gibt.

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Myxozoen verselbständigten, mehr als Cassiopea dies schon zeigte, Fangapparate,

Verzichten auf alles, was den Quallen[14] so wert,

Stellen Fallen in des Lebenskreislaufes Mitte,

Bauen ihr Leben um sie herum.

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Fußnoten

[1] Cnidaria: Nesseltiere (Animalia – Opisthokonta – Eukarya)

[2] Cnidocyten: Nesselkapseln bildende Zellen

[3] Spirocysten, Klebkapseln: Deren umgestülpter Schlauch nach Explosion als gerades Stück aus der Cnide ragt, dem, spiralig nach rückwärts wickelnd, sich sein erheblich längerer Teil anschließt und mit klebriger Masse umgeben ist

[4] Mangrovenqualle: Cassiopea xamachana (Cassiopeidae; nicht behandelt – Discomedusae – Scyphozoa – Medusozoa – Cnidaria –…)

[5] Nesselkapseln: In Nesselzellen gebildete, kapselartige Gebilde, die bei Reizung der Nesselzellen ihr schlauchartiges Fangorgan hervorschleudern

[6] Zooxanthellen: Endosymbionten in einer Reihe von Lebewesen. Bei den Zooxanthellen handelt es sich meistens um Dinoflagellaten; aber auch um Chrysomonden, Cryptomonaden, Chlorococcales oder Diatomeen kommen vor

[7] Krebstiere, Krebsartige: Crustacea (Tetraconata – Mandibulata – Arthropoda – Panarthropoda – Ecdysozoa –...)

[8] Medusen, Quallen: Ein freischwimmendes, schirmförmiges Lebensstadium der Nesseltiere

[9] Cassiosomen: Von geißeltragendem Ektoderm und von Cnidocyten umgebene, von Mundarmen abgegebene, frei flottierende, Zooxanthellen und Amoebocyten beinhaltende, winzige Gallertkügelchen, die dem Beuteerwerb dienen

[10] Asexuell: Nur aufgrund von Mitosen gebildet

[11] Ctenophora: Rippenquallen (Animalia – Opisthokonta – Eukarya)

[12] Tentakel: Lange, bewegliche, filigrane, oft mit Seitenzweigen (Tentillen) versehene, Klebfallen tragende Fangarme

[13] Mund-After-Öffnung: Körperöffnung, die zugleich als Mund und After verwendet wird

[14 ]Quallen: Schirm- oder glockenförmige Nesseltiere 

Eingestellt am 23. November 2024

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