zum Glossar über:
Helioporidae, Blaukorallen
1 Immer höher hinauf (TP)
.
Ein Millimeter Durchmesser genügt ihnen selbst dafür,
Belegen es dicht mit Aragonit[3], formen das Ganze zur ebenen Platte;
Stolonen bilden zuvor noch Senker, damit,
Ja, warum wohl? lässt berechtigt sich fragen.
Wo findet sich jemand, der treffende Antwort uns gibt?
.
Nach oben wollen Polypen sich weiterentwickeln,
Fühlen unterhalb sich schon viel zu viel Kalk,
Trennen die Senker, die eigene Röhre,
Mit horizontalen Kalkplatten ab.
.
Bedecken bereits wieder die oberste Lage mit
Dünner Schicht Coenenchym[4] sowie mit Röhren der nächsten Stolonengeneration.
So schieben sie weiter nach oben den dünnen, gemeinsamen Körper,
Immer weiter dem entgegen, was Leben und Nahrung verspricht.
.
Haben die Zwerge Platz und Raum einmal gefunden,
Vielleicht zwischen hochgeschossener Konkurrenz
Auf Korallenriffen, die gerne zur Heimat sie wählen,
Nötigt Lichtbedarf ihrer Zooxanthellen[5],[6] sie dazu,
Nach oben zu kommen; Kalk spielt keine begrenzende Rolle,
Bauen aus Aragonit ein massives Gerüst,
Verbacken nicht bereits geformte individuelle Sklerite[7],
Denn ihr feinporiges Schichtsystem spart Material.
Fünfzig Centimeter dick oft liegt ihr poröses
Blocksystem, das an Rändern mitunter besonders gut wächst.
Gelegentlich entstehen Mikroatolle[8],
Denn Erosionen gaben der Blöcke Zentren zwangsläufig frei.
.
Der Helioporiden Blöcke sind seit der Kreidezeit[9],
Von vor etwa einhundert Millionen Jahren, bekannt.
Möglicherweise hat Heliopora coerulea[10]
Als einzige Art bis heut überlebt.
Auch die Familie ist monotypisch[11];
Die eigene Ordnung[12], die zuvor man ihr gönnte, zog die Wissenschaft ein.
.
Dort, wo sie lebt, ist wohl Eisen keine Mangelware,
Denn Eisensalze sind für die Blaufärbung Grund.
Fasziniert sind Menschen von dieser Farbe;
So fertigen sie, was wunder, aus Helioporid[13] sich Schmuck.
Bei Temperaturen von zweiundzwanzig Grad leben sie bestens;
Unklar ist, ob sie es schert, wenn Meerwasser wärmer wird.
.
Fußnoten
[1] Stolonen: Basale hohle Ausläufer, die benachbarte Polypen miteinander verbinden
[2] Polypen: Lebensstadien von Nesseltieren. Polypen haben eine Körperform, die aus einem hohlen Zylinder besteht (Hohltier) und in einer zentralen, von Tentakeln umgebenen Mundöffnung endet.
[3] Aragonit: [Calciumcarbonat, CaCO3]; Mineral der wasserfreien Carbonate ohne fremde Anionen, kristallisiert im orthorhomischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca[CO3];https://www.chemie.de/lexikon/Calcit.html; nähere Erklärung dort
[4] Coenenchym: Dicke Gewebeschicht als gemeinsame Lebensbasis von Polypen, ohne im Inneren ein Skelett zu bilden.
[5] Zooxanthellen: Endosymbionten in einer Reihe von Lebewesen. Bei den Zooxanthellen handelt es sich meistens um Dinoflagellaten; aber auch um Chrysomonden, Cryptomonaden oder Diatomeen kommen vor
[6] Dinoflagellaten: Dinophyta („Wimpeola“ – Chromalveolata – Eukarya)
[7] Sclerite, Scleren, Spicula: Oft nadelförmige Gebilde
[8] Atoll: Aus einem ringförmigen Riff und einer Lagune bestehende Koralleninsel tropischer Meere
[9] Kreide-Zeit: vor ca. 145 – 66 Millionen Jahren
[10] Heliopora coerulea: Blaue Koralle (Helioporidae – Der Scleralcyonacea Rest – Scleralccyoacea s. l. – Octocorallia – Anthozoa – …)
[11] Monotypisch: Nur eine Art im Taxon (Gattung, Familie, etc.)
[12] Helioporida
[13] Helioporid: Skelettmaterial von Heliopora coerulea
Eingestellt am 23. November 2024
.
Oben Blaue Koralle (Heliopora coerulea) in einem Aquarium
Autor:Haplochromis
Lizenz:Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license; unverändert
Unten Blaue Koralle (Heliopora coerulea)
Autor: NPS photo - Doug Cuillard
Lizenz:public domain; unverändert
Eingestellt am 23. November 2024
.