zum Glossar über:
Herpesviridae: Herpesviren
1 Die Rache des Teide (AP)
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Diesige Morgenkühle umfängt erwartungsvolle Studenten.
Wiederholt die Ausrüstung prüfend,
Hören zugleich sie des Studienleiters Tagesplan,
Besteigen wohlinformiert dann den gecharterten Bus.
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Serpentine um Serpentine zwängt sich das etwas zu lange Gefährt
Durch den nebligen, loorbeerblättrigen[1] Wald dem Steilhang empor.
Kein Sonnenlicht stiehlt sich durch undurchdringliche Wolken des feuchten
Nord-Ost-Passats[5].
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Kehre um Kehre schüttelt der Fahrtwind sprühende Nässe
Von wedelnden Zweigen mit Büscheln Dreierpacknadeln[6] besetzt.
Schon lichtet es auf! –
Plötzlich endet die dicht den Hang belagernde Wolke,
Sonne überstrahlt das weithinaus lagernde Dach
Des nebelerfüllten Passats.
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Zwischen kantigen Felsen ducken sich weißblühende Polster von Argyranthemum[7].
Stauden der Senecionen[8] wechseln sich ab
Mit schopfblättrigen Zweigen der Gänsedistel[9],
Überragt von schattiger, mit dickblättrigen Aeonien[10]-Tellern bestandener Wand.
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Einen Kraterrand durchtrennt der geweitete,
Zur steinig-sandigen, tief liegenden Ebene führende Weg.
Verliert sich fast in der beinahe vegetationslosen Wüste
Und doch übersteigt ein hochaufragender, schneebedeckter Gipfel die trocken-heiße Caldera[11].
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Den steilen Abhang hinauf gilt es,
Ganz oben vielleicht, zwischen ausgeaperten Steinen,
Oder in schneelosen Nischen, befreit durch des müden Vulkans wärmenden Hauch.
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Prall blickt die Sonne der mühsam steigenden Gruppe entgegen,
Erhöht die blendene Weise am makellos leuchtenden Schnee.
Zwingt zuletzt auch Uneinsichtigste
Zu Sonnenbrille und schützender Creme.
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Endlich bis dreitausendundsiebenhundert Meter gekommen!
Fast alles geschafft. –
Kein Veilchen jedoch ließ sich erblicken,
Es gönnt sich unterm Schnee noch die Ruh.
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Eines gibt der Teide[14] dafür
Den Frevlern mit auf den Weg:
Spannende Lippen und
Bläschen bald noch dazu.
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Gefährdet wär‘ es gewesen,
Hätt jemand es blühend entdeckt.
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Fußnoten
[1] Lorbeerblättrig: Ledrige, meist glänzende Blätter mit oft ausgezogener, sog. Träufelspitze.
[2] Appolonias barbujana (Lauraceae – Laurales – Magnoliidae – Praedicotyle – Magnoliatae –…)
[3] Persea indica: Indische Avocado (Lauraceae – Laurales – Magnoliidae – Praedicotyle – Magnoliatae –…)
[4] Laurus azorica: Azorischer Lorbeerbaum (Lauraceae – Laurales – Magnoliidae – Praedicotyle – Magnoliatae –…)
[5] Nord-Ost-Passat: Ständige Winde unterschiedlicher Stärke, die von Nordosten nach Südwesten als Druckausgleich zu den am Äquator noch oben gerichteten Luftmassenbewegungen strömen; sie sind eigentlich von Norden nach Süden gerichtet, werden aber durch die Erdrotation (Reibung am Boden hält sie fest) abgelenkt, so dass sie von Nordosten her kommen; diese Winde starten so um den 28. Grad nördl. Breite.
[6] Pinus canariensis: Kanarische Kiefer, eine Kiefer mit drei Nadeln pro Büschel (Pinineae – Pinales – Conifera – Coniferopsida – Spermatophytina –…)
[7] Argyranthemum: Astereae (Asteroideae – Asteraceae – Asterales – Campanulanae – Asteridae –…)
[8] Senecio cruentus: Karminrotes Greiskraut; vielfältige Zuchtformen als Cinerarien, auch Aschenblumen genannt (Astereae – Asteroideae – Asteraceae – Asterales – Campanulanae –…)
[9] Sonchus congestus, Vielköpfige Gänsedistel (Cichorioideae – Asteraceae – Asterales – Campanulanae – Asteridae –…)
[10] Aeonium tabulaeforme: Tellerförmiges Äonium (Crassulaceae – Saxifragales – Superrosidae – Eudicotyle – Dicotyle –…)
[11] Caldera: Kesselförmige Vertiefung vulkanischen Ursprungs; auf Teneriffa ragt der Teide als ursprünglicher Vulkan daraus hervor
[12] Endemisch: Nur in geographisch engbegrenzten Bereichen vorkommende Arten
[13] Viola cheiranthifolia, Teide-Veilchen: Violaceae (Malpighiales – MaCelOx-Verwandtschaft – Rosanae – Rosidae – Superrosidae– …) Kommt nur auf dem Teide zwischen 2100 und 2800 m Höhe vor; „jeder Berg“ so sagte einmal ein bekannter Botaniker „der auf sich etwas hält, besitzt sein eigenes Veilchen“.
[14] Teide: Höchste Erhebung auf der kanarischen Insel Teneriffa mit 3715 m NN; mit 7500 m über dem Meeresboden der dritthöchste Vulkan der Erde
Eingestellt am 6. Juli 2024
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Viola cheiranthifolia, Teide-Veilchen
Autor Sebastian Fischer.
Eingestellt am 6. Juli 2024
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Herpesviridae: Herpesviren
2 Aus dem Versteck (AP)
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Von Sonnenstrahlen und UV-Licht gelockt, verlassen,
In Nervenknoten für lange Zeiten versteckt,
Wandern entlang der Dendriten[4] zur Schleimhaut am Mund.
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Stressgeschädigte Zellen bevorzugt besiedelnd,
Finden sie Zutritt,
Keine Abwehr befürchtend,
In Heeren von Zellen des Schleimepithels[5].
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Mit variablen Erkennungsfaktoren versehen,
Verfängt sich das Virus zunächst extrazellulär in der Matrix,
Fusioniert seine Hülle mit der Zellen Membran[6] und
Stülpt ins Cytoplasma[7] sein Ikosaedercapsid.
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Eingeschlossen anfangs zwischen Capsid[10] und schützender Hülle,
Hinein in die hilflose Zelle
Und gibt Befehl zum Zerlegen wirtszelleigener mRNA[11].
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Bald vollendet die Zelle den Ziehweg,
Wie das Capsid ihn befahl:
Auf Bündeln von Tubuli[12],
Die Peripherie mit dem Zellkern verbindend,
Wandert es, wohl von fremden Motoren[13] gezogen,
Zum Kernmembranporenkomplex[14],[15].
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Injiziert mit hohem Druck
Gezielt DNA durch die Pore, schließt sie zum Ring,
Lässt sie zur mRNA transkribieren,
Schickt zur Translation[16] sie ins Cytoplasma durch die Poren hinaus.
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Seine Ring-DNA repliziert das Virus mit eigener Polymerase[17],
Verlässt sich nicht auf den Wirt,
Fürchtet entscheidende Fehler,
Die nur es selbst erkennt und gleich repariert.
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mRNAs werden an ihr transkribiert,
Lassen zweierlei Proteinkategorien synthetisieren:
Capsidproteine, sie kehren zurück in den Kern
Und Erkennungsproteine für Modifizierung der Hüllmembran[18];
Setzen zunächst sich fest
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Gelangen zurück in den Kern,
Erwarten der Kapseln[21] Bau
Fürs Verpacken mit dem
Linearen Chromosom[22].
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Modifizierte Membranen umhüllen DNA-befüllte Capside
Zusammen mit beigefügten Proteinen,
Schleusen sie, in ER-Cisternen zwischengelagert,
In Golgivesikeln[23] zur Peripherie,
Dort mit des Wirtsplasmalemma[24] sich vereinend,
Geben sie neuentstandene Viren frei.
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In Massen entlassen Horden von Zellen
Herpes-simplex-Viren[25], die zu Bläschen vereint,
Hoffen auf küssende Lippen, Löffel, Gabel und Gläser
Für den Transport zum nächsten willkommenen Mund. –
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Labiosan[26] war damals das Mittel der Wahl;
Phenol[27] sollte die lästigen Viren bekämpfen.
Doch wer will Viren gegen Karzinome[28] vertauschen?
Acylovir[29] stoppt heut‘ die Gelegenheitsbiester.
Doch Heilung bringt es Befallenen nicht,
Denn Herpes-Partikel zieh‘n sich in Nerven wieder zurück.
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Fußnoten
[1] Mit Lipiddoppelmembran: Lipide, bestehend aus einem mit drei Hydroxylgruppen [–OH] versehenen Glycerinmolekül, an dem zwei Fettsäuren und ein Cholin unter Wasserabspaltung angeknüpft sind, zeigen einen hydrophilen Kopf (Glycerin und Cholin) und den hydrophoben Fettsäureschwanz; nach dem Motto Gleich zu Gleich gesellt sich gern, ordnen sich die hydrophilen Köpfe zum einen und die hydrophoben Schwänze zum anderen nebeneinander an und bilden eine geschlossene Schicht; eine Doppelmembran entsteht dann, wenn sich zwei solcher Schichten, hydrophobe Schwänze zueinander gereckt, aneinanderlegen
[2] Ikosaeder: Polyeder mit zwanzig kongruenten, gleichseitigen Dreiecken als Flächen, mit dreißig gleichlangen Kanten und zwölf Ecken, in denen jeweils fünf Seitenflächen zusammentreffen
[3] Trigeminus-Ganglion: Ein innerhalb der Schädelhöhle gelegenes, sensibles Ganglion, das die Teilungsstelle des Trigeminus Nervs darstellt
[4] Dendrite: Zellen mit astartigen Cytoplasmafortsätzen; bei Nervenzellen dienen sie der Aufnahme elektrischer Reize und ihrer Weiterleitung ins Innere der Zelle
[5] Epithel: Ein- oder mehrlagige Zellschichten, die alle inneren und äußeren Körperoberflächen von Echten Tieren (Animalia) bedecken
[6] Plasmamembran, Zellmembran: Lipiddoppelmembran um den Zellinhalt herum
[7] Cytoplasma: Flüssiger Zellinhalt mit darin liegendem Cytoskelett
[8] Enzym: Protein, das, an spezielle Moleküle angepasst, die Synthese katalysiert. Meistens werden mehrere Enzyme zu einem Komplex verbunden, um eine räumliche Nähe zwischen den einzelnen, aufeinanderfolgenden Syntheseschritten herzustellen
[9] Steuerfaktoren: Kleinere Proteine, die Vorgänge in den Zellen, wie Transkription der DNA, Translation der mRNA, etc. räumlich und/oder zeitlich steuern
[10] Capsid: Komplexe, regelmäßige Struktur von Viren aus Proteinen, die der Verpackung des Virusgenoms dient.
[11] mRNA, messenger RNA, Boten RNA: Übersetzt den genetischen Code der DNA in für tRNAs ablesbare Matrizen
[12] Mikrotubuli: Röhrenförmige Proteinkomplexe innerhalb eukaryotischer Zellen; bilden die Grundlage für das Cytoskelett und spielen eine wichtige Rolle in der Ausbilden der Kernteilungsspindel und im Vesikeltransport
[13] Motorproteine: Ausgeprägte gestaltverändernde Proteine, die vornehmlich unter ATP-Verbrauch der Bewegungserzeugung in Zellen dienen; mit diesen Proteinen werden Vesikel, Zellorganelle u. a., entlang Actinfilamenten und Mikrotubuli transportiert; auch Cystoskelettelemente (Actinfilamente, Mikrotubuli) können damit gegeneinander verschoben werden. Ein Transportprotein ähnelt in gewisser Weise einem Männchen, das mit zwei Beinen marschiert und als Rucksack etwas transportiert.
[14] Kernmembran, Kernhülle: Der Eukarya Zellkern ist von einer Kernhülle umgeben, die sich aus Cisternen, als Abkömmlinge des Endoplasmatischen Retikulums, zusammensetzt. Dazwischen bleiben nicht wenige Poren mit speziellem Bau
[15] Kernporen: Der Eukarya Zellkern ist von einer Kernhülle umgeben, die sich aus Cisternen, als Abkömmlinge des Endoplasmatischen Retikulums, zusammensetzt. Dazwischen bleiben nicht wenige Poren mit speziellem Bau aus Proteinen für kontrollierte Ein- und Ausfuhren offen. Sie durchziehen beide Lipiddoppelmembranen der Cisternen
[17] DNA-Polymerasen: Enzyme, welche die Synthese von DNA aus Nucleotidtriphosphaten (Desoxyribose als Zucker und TTP, ATP, GTP und CTP als Nucleotide) als monomere Vorstufen (Einzelvorstufen) katalysieren
[18] Hüllmembran: Lipiddoppelmembran um gramnegative Bakterien und um verschiedene Viren
[19] Cisternen (Zell-): Abkömmlinge des endoplasmatischen Retikulums in hohler und oft flacher Form; Zellvesikel auch Zellkerne sind damit umgeben, besitzen den gleichen Grundbau wie die Zellmembran
[20] ER (Abkürzung fürEndoplasmatischesRetikulum): Intrazelluläres Membransystem aller eukaryotischen Zellen. Es besteht aus lipiddoppelmembran-umschlossenen Hohlräumen, die ein zusammenhängendes System bilden und mit der Kernhülle in Verbindung stehen
[21] Capsid: Komplexe, regelmäßige Struktur von Viren aus Proteinen, die der Verpackung des Virusgenoms dient.
[22] Chromosom: Genetische Informationseinheit aus unterschiedlichen Mengen DNA diverser Basensequenzen
[23] Golgivesikel: Vesikel des Golgiapparates, eines Zellorganells, bestehend aus ausgedehnten, meist gestapelten Cisternen, in denen vom ER hergestellte Proteine sortiert und modifiziert werden; schnürt kleine Vesikel ab, die Zellprodukte sammeln, die für andere Zellorganellen bestimmt sind
[24] Plasmalemma: Zellmembran (Lipiddoppelmembran) von Organismen mit starrer Zellwand; wird oft als Gegenstück zum Tonoplasten betrachtet, der im Zellinneren eine größere Saftvakuole umgibt; für Bakterien und Animalia kein gebräuchlicher Begriff.
[25] Herpes simplex: Lippenbläschen verursachendes virus (Herpesviridae – Herkömmlich transkribierende Doppelstrang-DNA-Viren – Doppelstrang-DNA-Viren – DNA-Viren – Viren – Bacteria)
[26] Labiosan: Ehemals verwendete, phenolhaltige Lippencreme
[27] Phenol: Aromatischer, mit drei konjugierten Doppelbindungen versehener, Kohlenstoff-Sechserring mit einer [–OH]-Gruppe als Seitenfunktion; gilt als kanzerogen
[28] Karzinom: Krebsgeschwulst
[29] Acyclovir: Substanz zur Behandlung von Herpes simplex
Eingestellt am 6. Juli 2024
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Aciclovir (links) und Phenol (rechts) (ppt generiert, Reinhard Agerer)
Grau: Kohlenstoff; blau: Stockstoff; rot: Sauerstoff; violett: Wasserstoff; dünne grüne Linie: Einfachbindung; dicke grüne Linie: Doppelbindung
Eingestellt am 6. Juli 2024
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Herpesviridae: Herpesviren
3 Latente Bedrohung (AP)
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Angekommen in Ganglienzellen[1],
Aktiviert Herpes simplex[2] seine Geheimstrategie:
Befielt aber Polymerasen[5],
Nur spezielle Bereiche in mRNAs[6] auszulesen:
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Weite Regionen der DNA vor Transkriptionen[9] bewahrend,
Verhindert sie so die Bildung viralen Proteins[10]
Für Erkennungsstrukturen seiner Capside[11]
Für Lyseprozesse[12] der sie bergenden Zelle,
Bis des Wirts stresshafte Schwächung sie der Ruhe beraubt
Und der Ring-DNA entscheidende Stellen frei zum Ablesen gibt.
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Intensivbestrahlung durch Sonnenlicht,
Belastung durch Menstruation,
Schwächung des Immunsystems,
Locken Herpes-simplex-Viren aus dem Versteck.
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Lästig zwar, doch meist nicht gefährlich,
Wandern doch oft sie nicht in dieAugen, nicht ins Gehirn.
Pandemisch[13] verbreitet,
Durchseuchen sie Menschen zu sechzig Prozent.
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Fußnoten
[1] Ganglion: Ansammlung von Nervenzellkörpern (Perikarya), aus der eine Verdickung des Nervenstrangs resultiert
[2] Herpes simplex: Lippenbläschen verursachendes Virus (Herpesviridae – Herkömmlich transkribierende Doppelstrang-DNA-Viren – Doppelstrang-DNA-Viren – DNA-Viren – Viren – Bacteria)
[3] Replizieren, Replikation: Replikation dient dazu, DNA in einer Zelle zu verdoppeln. Sie wird also dazu benötigt, Erbinformationen an jede neue Zelle weiterzugeben.
[4] DNA (=DNS):DesoxyribonucleinicAcid, Desoxyribonukleinsäure
[5] DNA-Polymerasen: Enzyme, welche die Synthese von DNA aus Nucleotidtriphosphaten (Desoxyribose als Zucker und TTP, ATP, GTP und CTP als Nucleotide) als monomere Vorstufen (Einzelvorstufen) katalysieren
[6] mRNA, messenger RNA, Boten RNA: Übersetzt den genetischen Code der DNA in für tRNAs ablesbare Matrizen.
[7] Latenz-RNA: Während der Latenzphase sind in den Zellkernen infizierter Nervenzellen drei nicht kodierende RNA-Transkripte nachweisbar. Sie scheinen die Latenz aufrechtzuerhalten und die Apotose der Neurone zu hemmen (flexicon.doccheck.com/de)
[8] Virologe: Erforscher von Viren
[9] Transkription: Umschreiben der DNA in RNA
[10] Proteine: Aus Aminosäuren aufgebaute, komplexe Moleküle. Die [–NH2]-Gruppe einer Aminosäure wird mit der Hydroxylgruppe [–OH] der Säurefunktion [–COOH] unter Wasserabspaltung verknüpft, dabei entsteht eine charakteristische Abfolge von Atomen: [–C–N–C–C–N–]n, wobei das unmittelbar dem [N] benachbarte [C] einen doppelbindigen Sauerstoff [–C=O] trägt
[11] Capsid: Komplexe, regelmäßige Struktur von Viren aus Proteinen, die der Verpackung des Virusgenoms dient.
[12] Lyse: Auflösung
[13] Pandemisch, Pandemie: Über mehrere Länder, gar global sich ausbreitende Seuchen
Eingestellt am 6. Juli 2024
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Herpesviridae: Herpesviren
4 Saubere Verwandtschaft (AP)
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Nur wenig unterscheiden sich
Genitalien besiedelnde Herpex-simplex-Viren
Von ihren Geschwistern am Mund:
Nur die ökologische Nische hat sie selektiert. –
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Varicella-Zoster[1]-Viren der Herpes-Verwandtschaft
Plagen meist nur Kinder mit Pusteln, die
Man Windpocken[2] nennt.
Heilen zwar bald wieder ab,
Doch entkriechen sie spät oft dem Nervenversteck,
Erblühen zur schmerzhaften Rose[3], ihr einziger Zweck. –
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Das Epstein-Barr-Virus[4]
Gehört hier dazu:
Setzt mit Fieber, nach Pfeiffer[5] benannt,
Den Kranken mehrwöchig außer Gefecht. –
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Fußnoten
[1] Varicella zoster Virus: Varicellovirus humanalpha 3 (Herpesviridae – Herkömmlich transkribierende Doppelstrang-DNA-Viren – Doppelstrang-DNA-Viren – DNA-Viren – Viren – Bacteria)
[2] Windpocken: Erkrankung ausgelöst durch Varicella zoster; ein mit Fieber verbundener juckender Hautausschlag mit wasserklaren Bläschen; wird wie mit dem Wind auch über einige Meter hinweg übertragen, daher der Name Windpocken. Windpockenbefall zeigt sich eher konzentriert in der Mitte des Köpers, unterscheidet sich damit von den echten Pocken (Orthopoxvirus variolae) die eher kopf- und brustnah und in Beinbereichen vorkommen.
[3] Gürtel-, Gesichtsrose: Nach dem Abheilen von Windpocken bleiben die Varicella zoster Viren schlummernd in Nervenzellen des Gehirns und Rückenmarks erhalten. Sie können nach vielen Jahren wieder aktiv werden und sich vermehren, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Dann verursachen sie eine Gürtel-, Gesichtsrose. Bei einer Erkrankung treten meist starke Schmerzen und ein Hautauschlag mit Bläschen auf – typischerweise nur auf einer Körperseite. In vielen Fällen heilt die Krankheit ohne Problem aus. Impfungen stehen zur Verfügung. (gesundheit,gv.at)
[4] Epstein-Barr-Virus: Human gammaherpesvirus 4; Verursacher des Peifferschen Drüsenfiebers (Herpesviridae – Herkömmlich transkribierende Doppelstrang-DNA-Viren – Doppelstrang-DNA-Viren – DNA-Viren – Viren – Bacteria)
[5] Pfeiffersches Drüsenfieber: Häufige, durch das Epstein-Barr-Virus hervorgerufene Erkrankung, verbunden mit Fieber, Lymphknotenschwellung und Entzündung der Mandeln.
Eingestellt am 6. Juli 2024
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Endpunkt erreicht