zum Glossar über:
Narcomedusae, Lähmmedusen
1 Auffallend
.
Der leicht abgeflachte Schirm umfasst eine linsenförmige Mesogloea[1],
Seitenwände geraten dadurch auffallend dünn,
Radialkanäle[2] fehlen meist, sind stark reduziert oder taschenförmig erweitert;
Setzen Tentakel[3] fast schirmmittig an,
Basal zum Rad mit dickem Ektodermstreifen[4] verbunden,
So wirkt der Schirmrand weitgehend gelappt;
Dort oft mit radiären nesselzelltragenden Streifen;
.
Fußnoten
[1] Mesogloea: Gallertartiges Gewebe bei Ctenophora (Rippenquallen) und Cnidaria (Nesseltieren), den Hohltieren, das den Zwischenraum zwischen der Gastrodermisschicht innen und der Epidermisschicht außen füllt. Sie ist zunächst zellfrei, bei den meisten Gruppen wandern jedoch verschiedene Zellen in die Schicht ein. Es handelt sich dabei aber nicht um ein drittes Keimblatt, nicht um ein Mesoderm.
[2] Radialkanäle, Radiärkanäle: Quallen besitzen, vom zentralen Magen ausgehend, radial, nach außen verlaufende Kanäle, die peripher meist über einen Ringkanal miteinander verbunden sind.
[3] Tentakel: Nesselzellenbestückte, bewegliche Fangarme der Cnidaria
[4] Ektoderm: Äußeres Keimblatt der Embryogenese; im Zuge der Gastrulation außen verbliebene Zellschicht der Blastula
[5] Lochblende: Kleine, lochförmige Öffnung
[6] Mund-After-Öffnung: Körperöffnung, die zugleich als Mund und After verwendet wird
Eingestellt am 23. November 2024
.
Narcomedusae, Lähmmedusen
2 Das ist ja die Höhe! (AP)
.
Cunina octonaria[1] heißt die Übeltäterin!
Entwickeln polypenähnliche, tentakellose Gebilde,
Leben in fremden Mägen parasitär[4];
Erzeugen adoral[5] Medusen, die, das Freie nun suchend,
Andere Quallen parasitieren; dazu den schlauchförmig verlängerten Magen[8] in den des Opfers stecken – und,
Was werden sie tun? – Einsaugen, was zellgerecht dort schon zerlegt.
.
Scheinen wohlausgestattet für ihr hinterlistiges Vorhaben:
Acht Tentakel[9] genügen zum Halt,
Eine gleiche Zahl Magentaschen[10] reicht, endzuverdauen, was sie dem Opfer genommen;
Zwei bis fünf Randsinnesorgane[11] zwischen je zwei Tentakeln statten sie aus,
Münder anderer Quallen zu finden,
Dort (er)spüren sie Nesselzellangeln der offensichtlich Gefoppten nicht.
.
Fußnoten
[1] Cunina octonaria: Parasitische Meduse (Narcomedusae – Trachylina – Leptolina – Hydrozoa – Medusozoa –…)
[2] Hydromedusen: Medusen nach der Klasse Hydrozoa benannt, um diese im Vergleich zu den etwas abweichend gestalteten Quallen anderer Klassen separat bezeichnen zu können:
[3] Magenraum: Einheitlicher oder gegliederter Verdauungsraum von Nesseltieren
[4] Parasitisch: Schmarotzend leben auf Kosten lebender Organismen
[5] Adoral: am Mund
[6] Polypen: Lebensstadien von Nesseltieren. Polypen haben eine Körperform, die aus einem hohlen Zylinder besteht (Hohltier) und in einer zentralen, von Tentakeln umgebenen Mundöffnung endet.
[7] Medusen, Quallen: Ein freischwimmendes, schirmförmiges Lebensstadium der Nesseltiere
[8]M agenstiel: Außen, unterhalb des Manubriums gelegene, röhrenförmige Fortsetzung des Magens
[9] Tentakel: Nesselzellenbestückte, bewegliche Fangarme der Cnidaria
[10] Magentaschen: Taschenförmige Abgrenzungen in Polypen und Quallen, von in den Verdauungsraum vorspringenden Mesenterien gebildet
[11] Rhopalium: Rand- oder Sinneskörper von Scophozoa (Schirmquallen) und Cubozoa (Würfelquallen), Hydrozoa (Hydrentiere), die am Rand des Schirms dieser Nesseltiere zu finden sind. Sie haben die Form kleiner mit Entoderm ausgekleideter Tentakel oder Keulen, die der Oberseite des Schirms der Meduse entspringen durch einen Decklappen geschützt werden, gelten als Rückbildungen von Tentakeln. Als Sinneszellen sind Statocysten (Gleichgewichtsorgane) und Ocellen an den entodermalen Zellen der Keulenspitze ausgebildet.
Eingestellt am 23. November 2024
.
Cunonia octonaria, Parasitische Meduse
Sich bildende Meduse
Autor: unbekannt
Lizenz: Gemeinfei
Eingestellt am 23. November 2024
.