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Gorgoniidae, Weichkorallen i.e.S.
1 Ordentlich
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Verjüngt an der Basis, weiterwerdend nach oben hin,
Netzartig die Zweige miteinander verflochten oder gefiedert[3]
In der Gestalt eines Blatts.
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Eine zentrale, proteinhaltige[4] Achse stabilisiert die Koralle
– Als Gorognin[5] unter Fachkreisen bekannt –
Hohl im Innern, Biegestabilität zu erhalten,
Doch Querwände trennen gereihte Kammern ab.
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Die ihnen – oder daran gebildete Kelche – Rückzug gewähr‘n;
Besetzen die ganze Korallenstockfläche oder sind
Lediglich an zwei Astseiten gereiht.
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Wohl mit der Achse Stabilität, des Coenenchyms Dünne begründet,
Sparten Gorgoniidae Schlauchpolypen[8] vollkommen ein;
Kein innerer Wasserdruck hält die Polypengemeinschaft aufrecht.
Zur Nahrungsbeschaffung wird alles verpflichtet, was Polyp[9] sich nennt.
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Abgeflachte Stäbchen nur lassen in den Polypen sich finden,
Gezackt, gelappt oder gekerbt ihr Rand;
Das Coenenchym hingegen bevorzugt räumlich geformte Sclerite[10],
Strahlenförmig sind sie, oder Spindeln mit komplexen Tuberkeln[11], die regelmäßig daran gereiht.
Tragen auffällige Farben bei vielerlei Arten.
Der Großteil birgt Zooxanthellen[12],[13] in sich.
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Der Venusfächer[14] ist seiner Bizarrheit wegen
Aus der Familie besser bekannt:
Wie ein Fächer steht aufrecht er auf festem Boden,
Zusammengesetzt aus ebenem Netz,
In dem einige Hauptstrahlen, basisnah ausgehend,
Halten die Maschen stabil empor.
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Abgeflacht eckig gestalten sich des Fächers Strahlen;
Anderer Arten Ästchen zeigen sich abgeflacht oder rund.
Weiß, gelblich oder lavendelfarben steht der Venusfächer
Einmeterundfünfzig hoch und breitseits zu Wellen zumeist.
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Fußnoten
[1] Planar: eben, in einer Ebene
[2] Tierstock: Aussehen einer Kolonie, doch sind die einzelnen Individuen über ein gemeinsames Gewebe verbunden, unterscheiden sich darin von Kolonien, die durch dichtes Siedeln einzelner Individuen gekennzeichnet sind.
[3] Gefiedert: Organ, das Fiedern trägt
[4] Proteine: Aus Aminosäuren aufgebaute, komplexe Moleküle. Die [–NH2]-Gruppe einer Aminosäure wird mit der Hydroxylgruppe [–OH] der Säurefunktion [–COOH] unter Wasserabspaltung verknüpft, dabei entsteht eine charakteristische Abfolge von Atomen: [–C–N–C–C–N–]n, wobei das unmittelbar dem [N] benachbarte [C] einen doppelbindigen Sauerstoff [–C=O] trägt, das zweite der beiden benachbarten den Aminosäurerest
[5] Gorgonin: Besonders gestaltetes Protein
[6] Nährpolypen, Fresspolypen: Typische, mit Fangtentakel versehene, sich mit Beute versorgende Polypen
[7] Coenenchym: Dicke Gewebeschicht als gemeinsame Lebensbasis von Polypen, ohne im Inneren ein Skelett zu bilden.
[8] Schlauchpolypen, Siphonopolypen: (Fast) tentakellose Polypen, die nur der Wasserversorgung und dem Wasseraustausch für Sauerstoffgewinnung dienen
[9] Polypen: Lebensstadien von Nesseltieren. Polypen haben eine Körperform, die aus einem hohlen Zylinder besteht (Hohltier) und in einer zentralen, von Tentakeln umgebenen Mundöffnung endet
[10] Sclerite, Scleren, Spicula: Oft nadelförmige Gebilde
[11] Tuberkel: Höckerförmige Erhebung
[12] Zooxanthellen: Endosymbionten in einer Reihe von Lebewesen. Bei den Zooxanthellen handelt es sich meistens um Dinoflagellaten; aber auch um Chrysomonden, Cryptomonaden oder Diatomeen kommen vor
[13] Symbiodinium sp.: Dinophyceae (Dinoflagellata – „Wimpeola“ – Chromalveolata – Eukarya)
[14] Venusfächer: Gorgonia flabellum (Gorgoniidae – Malacalcyonacea – Octocorallia – Anthozoa – Cnidaria –…)
Eingestellt am 23. November 2024
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Symbiodinium (eine Zooxanthelle)
Autor: Allisonmlewis
Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license; unverändert
Eingestellt am 23. November 2024
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Gorgonia flabellum, Venusfächer
Autor: Fernando Herranz Martín
Lizenz: GNU General Public License, unverändert
Eingestellt am 23. November 2024
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